Manchmal fällt mir erst nachher ein, dass ich vorher ein Foto hätte machen können, um den Vorher-Nachher-Effekt festzuhalten. Nachher ist es dann zu spät; nachher ist vom `Vorher´ nicht mehr viel zu sehen. Dadurch lässt sich das `Nachher´ nur noch ansatzweise würdigen – es fehlt der Vergleich. Andererseits: Was nutzen einem nachher die Fotos von vorher? Wen interessiert es, was mal war? Ist das `Nachher´ gelungen, sollte man sich daran erfreuen. Ist es dagegen missraten, hilft einem die Erinnerung an das wunderbare `Vorher´ jedenfalls nicht, sich mit dem neuen Ist-Zustand gut zu arrangieren.
Das Beschneiden unseres Pflaumenbaums hat nicht viel vom `Vorher´ übrig gelassen – dennoch ist dieses `Nachher´ ein Erfolg: Die bisherige Fülle bestand aus kranken, krüppeligen Trieben, nie ordentlich in Form geschnitten. Jetzt darf der Baum noch einmal versuchen, eine schöne Krone auszubilden. Dieser Ist-Zustand ist das neue `Vorher´: Mal schauen, was nachher daraus wird.