In den Ferien spielen wir Phase 10 und erinnern uns an einen Urlaub vor siebeneinhalb Jahren: Damals konnte ein Mitspieler mehrmals nicht ablegen, weil immer irgendein anderer überraschend die jeweilige Runde beendete. Der `Ausgebremste´ ärgerte sich hör- und sichtbar; wir anderen fanden seine Wut – zugegeben – ein bisschen lustig. (Wer den Schaden hat …) Jedesmal wenn wir jetzt (ohne ihn) Phase 10 spielen, denken wir an das Spiel von damals und schmunzeln. Aber die Stimmung können wir nur schwer wieder herstellen.
Ein Abend im Wohnzimmer: Die Mädchen singen zweistimmig, später tanzen sie nach eigener Choreographie. Wir schauen zu und sind begeistert von ihrem Überschwang, ihrer Energie und Lebensfreude. Ich denke zu spät daran, ein Video zu machen. Aber es würde die Atmosphäre ohnehin nur unvollkommen einfangen.
Einer meiner erwachsenen Söhne erzählt, was er mit Kindheit verbindet: „Ein Wort reicht: sorglos. Die Jahre zwischen zwölf und 16 waren die besten“, sagt er, „Wir waren nicht mehr klein und noch nicht verantwortlich.“ Er wohnt noch bei uns und kann sich in Vielem auf uns verlassen. Aber dieses sorglose Lebensgefühl lässt sich nur schwer (und kurzzeitig) wieder heraufbeschwören.