Versöhnung

Zwischen mir und einem meiner Söhne gab es Streit. Der Anlass selbst war eine Kleinigkeit, aber: Die Stimmung zwischen uns war angespannt – es gab „ein G`schmäckle“. Ich hatte mich für meinen Beitrag schon entschuldigt, er nicht so wirklich. Das Leben ging weiter, aber richtig geklärt war die Sache nicht.

In mir kämpfte die Einsicht, den ersten Schritt zur Versöhnung zu machen, mit der Erwartung, dass dieser von meinem Sohn gegangen werden sollte. Nach ein paar Stunden gewann die Einsicht. Als ich auf meinen Sohn zuging, musste ich ihn nur anlächeln und sagen: „Mein Lieber …“ Als Antwort schenkte er mir offene Arme und ein Lächeln, das sagte: „Ja, ich will auch wieder gut mit dir sein; ja, es tut mir auch leid; ja, lass uns das ausräumen.“

Hinterher ist es egal, wer den ersten Schritt gemacht hat. Hinterher ist es einfach nur schön, wieder entspannt miteinander umzugehen. Ich will mir das merken und mit gutem Beispiel voran erste Schritte gehen. Denn: Ich bin fast 50, er noch keine 20. Ich weiß schon, dass der erste Schritt mehr bringt, als er kostet. Mein Sohn darf das noch lernen.

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