Vergesslich

Meine Eltern – beide über 80 – schreiben mir bedauernd, dass ihnen der Name eines alten Schulfreundes von mir nicht einfällt. Ich wundere, dass sie sich wundern, denn: Auch ich – erst knapp über 50 – vergesse manches: Da fiel mir doch letztens der Name eines meiner liebsten Autoren nicht ein. Dass ich lange nichts von ihm gelesen hatte und er mittlerweile verstorben ist: keine Entschuldigung. 

Es ist mir auch schon passiert, dass ich nach dem Eintippen der E-Mail-Adresse nicht mehr wusste, was ich überhaupt schreiben wollte. 

Und – der Klassiker: Ich gehe in den Keller und frage mich unten, was ich hochholen will.

Dass ich die Namen der Schulfreunde meiner Kinder irgendwann nicht mehr parat habe, ist meine geringste Sorge.

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