Ab und zu sehe ich eine Werbung, in der einer Frau am Tag alles Mögliche misslingt: Sie sperrt sich aus, sie kommt zu spät zur Arbeit. Sie schreddert fälschlicherweise etwas, was sie noch gebraucht hätte, und findet ein Parkticket unter ihrer Windschutzscheibe, dann springt das Auto nicht an … Schließlich kommt sie nach Hause und geht ins Bett – und alles ist in Ordnung. Ihr Ärger, ihre Schwierigkeiten, alles, was nicht gelungen ist, fällt von ihr ab. Sie sieht zufrieden aus, verkriecht sich unter ihrer Bettdecke und schläft offensichtlich zufrieden ein.
Schön, wenn´s immer so leicht wär! Bei mir funktioniert das nicht auf Knopfdruck; manche meiner Missgeschicke und Schwierigkeiten nehme ich gedanklich mit ins Bett – auch wenn ich das nicht möchte. Abschalten ist kein Automatismus; manchmal bleibt vom Tag eine innere Unruhe in mir.
Es hilft, wenn ich meine Tage ruhiger takte – aber das geht nicht immer. Es hilft auch, wenn ich bete, dass Gott sich kümmert – aber das reicht nicht immer. Mein Verstand weiß, dass alles in Ordnung ist, nur mein Herz spürt es nicht. Manchmal nutzt alles nichts: Ich stehe wieder auf und mache irgendetwas: Texte korrigieren, Briefe schreiben, einen Film schauen, lesen … Das ändert natürlich nichts an der Ursache meiner Unruhe, hilft aber gegen das Symptom: Am nächsten Tag bin ich dann viel zu müde, mir sorgenvolle Gedanken zu machen.