„Ich weiß, man soll den Feiertag heiligen, aber der Karfreitag eignete sich so gut, ein Kinderzimmer zu streichen“, erzählt mir ein Freund am Telefon. Das gemeinsame Projekt mit schönem Ergebnis habe ihnen allen gut getan. Das glaube ich sofort: Es ist schön, wenn man zusammen etwas schafft. Trotzdem ist es eine gute Einrichtung, manchmal frei zu machen und keine Arbeit zu verrichten.
Freie Tage eignen sich wie von selbst dazu, eigene Werke zu erschaffen und wertzuschätzen – und wenn es ein frisch gestrichenes Kinderzimmer ist. Schwerer fällt es uns, wahrzunehmen und zu feiern, was Gott schafft – wir müssen das bewusst einplanen. Sonn- und Feiertage helfen uns, regelmäßig Arbeit gegen Ruhe einzutauschen. Wie wir diese Pausen nutzen, bleibt dann noch immer uns überlassen. Niemand, auch nicht Gott, zwingt uns, diese freien Tage bewusst mit Gebet und Besinnung zu verbringen. Aber wichtig kann es sein: Wenn wir andauernd selbst schaffen, vergessen wir leicht, dass Gott hinter allem steht – auch hinter unserer Schaffenskraft. Von diesem Irrglauben kann uns ein projektfreier Feiertag wunderbar heilen.