In den vergangenen Jahren sind unsere Kinder gewachsen – und mit ihnen ihr Appetit. Das weiß ich, weil ich täglich beobachte, dass volle Töpfe nach dem Essen leer sind.
Noch dazu scheinen wir – verglichen mit anderen Familien – eher viel zu verzehren. Das weiß ich, weil meine Kinder von ihren Besuchen bei Freunden berichten, dass dort die Töpfe schon vor dem Essen halb leer aussehen…
Ich will nicht sagen, ich käme nicht hinterher mit der Essensbereitstellung, aber ein bisschen fühlt es sich so an. Letztens – nach einer unserer gemeinsamen Essenszeiten – sprachen wir über unsere „Vorfahren“, eine 13-köpfige Familie. Wie es wohl war, als dort noch SECHS Kinder mehr am Essenstisch saßen? Ruhiger als bei uns, das wissen wir; aber Hunger hatten sie sicherlich genauso wie unsere wachsenden Fressmaschinen.
„Es gab wahrscheinlich jeden Tag Kartoffeln“, erwähne ich, „… mit dem Messer geschält, nicht mit dem Sparschäler“, ergänzt mein Mann. Unsere Kinder nehmen das nicht still und staunend zur Kenntnis, so sind sie nicht. Sie malen sich das Ganze lautstark und konkret aus: „Elf Kinder, zu neun Elfteln männlich, alle noch zu Hause und zwischen 19 und acht Jahren alt.“ Ich staune – mal wieder: vor Bewunderung für die Oma meines Mannes und voller Dankbarkeit, dass wir auch gern Reis und Nudeln essen, die man nicht schälen muss wie Kartoffeln – und für die habe ich einen Sparschäler.