Arbeit als Chance – Gott zu erleben

Meine Arbeit im Büro ist neu, ungewohnt und nicht nur wunderbar: Ich bekomme als Berufstätige ebenso das ganze Paket wie als Nicht-Berufstätige –  die Pralinen ebenso wie die Kröten. In welcher Gestalt letztere daherkommen, ist dabei völlig nebensächlich; entscheidend ist, wie ich damit umgehe. Fühle ich mich in erster Linie überfordert, weil ich meine bisherige Komfortzone verlassen muss? Oder sehe ich in erster Linie die Chance, mich in jeder Hinsicht weiterzuentwickeln, weil sich meine Komfortzone erweitern wird? Es könnte eine Frage der Einstellung sein, die Gott mir schenken möchte: „Denn ein Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.“ (Prediger 3, 13)

Ich bin dankbar, dass ich in dieser besonderen Phase meines Lebens sicher sein kann, dass Gott einen Plan hat für mein Leben – auch wenn ich diesen nicht im Detail kenne. Da ist nichts `aus Versehen´, alle meine Umstände kann Gott benutzen, um mir zu begegnen und mich in dieser Welt zu benutzen: Was daraus wird, liegt weder in meiner Hand noch ist es meine Verantwortung. Gott ist derjenige, der mein Leben im Griff hat, gestaltet und ihm Sinn gibt. Das ist tröstlich und ermutigend – und macht mich gewiss: dass die neue Situation sein Plan für mich ist und er mich mit genau dem ausstattet, was ich dafür brauchen werde: „Ich bin der Herr, dein Gott, der dich lehrt, was dir hilft, und dich leitet auf dem Wege, den du gehst.“ (Jesaja 48, 17)

Eine Chance

Die meisten Infekte der Atemwege verlaufen harmlos und stärken die Immunabwehr; sie führen in der Regel nicht zum Tod. Vor allem wenn ein Kind krank wird, ist das selten gefährlich, sondern nur lästig. Einigen anstrengenden Tagen und Nächten folgt eine stabilere Gesundheit. Das gilt trotz höherer Infektiosität auch für Covid-19: Sehr viele Menschen sterben nicht an diesem Infekt und leiden auch nicht unter `long covid´. Traurige Ausnahmen gibt es bei jeder Krankheit – und ebenso beim Autofahren, Fliegen, einem ungesunden Lebensstil usw.

Normalerweise vertrauen wir genau auf diesen Regelfall und ängstigen uns nicht vor der Ausnahme – bevor wir uns infizieren und besonders, wenn wir infiziert sind. Leider ist uns diese Einstellung in den letzten zwei Jahren systematisch verloren gegangen: ein bedauerliches `long covid´-Symptom. Die derzeit vorherrschende Omikron-Variante ermöglicht uns auf wunderbare Weise, wieder Vertrauen zu wagen anstatt in Furcht zu verharren.