Früher hatten wir ein Auto, das vor allem fuhr. Das Gefährt, das wir seit zweieinhalb Jahren besitzen, kann noch ein bisschen mehr, worüber ich mich sehr freue. Ich habe nichts gegen einen gewissen Komfort; ohne Komfort waren wir vorher unterwegs. Das bedeutet auch, dass ich kein grundsätzlicher Feind von Elektronik bin – manche Unterstützung in der Hinsicht möchte ich nicht mehr missen. Zentralverriegelung und elektrische Fensterheber zum Beispiel sind sehr praktisch. Ich bin jahrelang ohne diese Helferlein gefahren und weiß sie heute sehr zu schätzen. Mehr Hilfe brauche ich nicht, und mehr Hilfe bekomme ich nicht: Unser Auto ist vergleichsweise basal ausgestattet. Reicht mir, kein Problem.
Was ich nämlich nicht brauche, ist der ganze Rest an Elektronik, der an eine Menge von Kontroll-Lampen angeschlossen ist. Die machen mich ganz kirre, denn sie weisen entweder auf diffuse oder konkrete Fehler hin: Die Motorkontrollleuchte, eine andere, die aussieht wie ein Auspuff, eine in Reifenform und eine weitere, die mit dem Sicherheitssystem zu tun hat. Es gibt sicher noch mehr, aber bisher kenne ich nur die vier. Vielleicht hängen sie sogar zusammen? Ich weiß es nicht.
Man
sieht die Lämpchen nur, wenn sie leuchten. Dann aber ist etwas nicht
in Ordnung, dann aber „empfiehlt“ die Bedienungsanleitung, man
solle umgehend in die Werkstatt fahren. Wir machen dass dann auch,
aber bisher musste nur selten ein Ersatzteil ausgetauscht werden.
Bisher reichte es aus, das ganze System mittels „Reset“ neu zu
starten: „Es war nur eine diffuse Fehlermeldung, noch(!) besteht
kein weiterer Handlungsbedarf.“ Bisher bezahlten wir einen
verschmerzbaren Betrag, fuhren nach Hause – und nach einer Weile ist
eine Lampe nach der anderen wieder angegangen.
Dieses wiederkehrende Aufleuchten der Lampen hat mich eingelullt. Letztens fuhr ich wieder zur Werkstatt und dachte: „Die stellen einfach alles wieder auf Null und gut.“ Letztens nicht. Letztens wurde aus einer diffusen Fehlermeldung eine konkrete – und aus verschmerzbar wurde teuer.
Jetzt
sind alle Lampen wieder aus, das ist gut. Sie sind zwar noch da, aber
ich sehe sie nicht. Und so mag ich sie am liebsten.