Selbstvertrauen

Kleine Kinder verlassen sich darauf, dass jemand anderes für sie sorgt: Dadurch lernen sie zu vertrauen. Je größer und älter sie werden, umso mehr wollen Kinder Dinge `allein machen´: Das stärkt ihr Selbstvertrauen. Wir als Eltern probieren und lernen, wann wir ein Kind und womit allein lassen sollte – Enttäuschungen gehören dazu.

Mein jüngster Sohn bekam vor einigen Jahren einmal unvermittelt Heimweh, als er bei einem Freund übernachten wollte. Damals mussten wir ihn abholen. Seitdem ist er verunsichert, wenn er einen längeren Ausflug mit Übernachtung vor sich hat. Sein Selbstvertrauen ist nicht so stark, seine Vorfreude getrübt. Am liebsten wüsste er im Vorfeld, dass wir im Zweifelsfall da sind. Das wäre in mancher Situation keine große Sache – aber nicht förderlich für sein Selbstvertrauen. Daher nehmen wir seine Ängste ernst und muten sie ihm doch zu: Angesichts einer bevorstehenden Freizeit-Woche (ganz in der Nähe) ermutigen wir ihn, bieten ihm aber nicht an, gegebenenfalls zu kommen. Wir glauben, dass er stärker wird, wenn er sein Heimweh allein durchsteht und merkt: Irgendwie schaffe ich das.

Auch mir tut es gut, mich ab und zu herauszufordern. Egal, wie ich damit zurechtkomme – mein Selbstvertrauen wächst. Ich weiß hinterher, was ich mir zutrauen kann und was nicht. Und ich merke: Irgendwie schaffe ich das.

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