Selbst- und Fremdwahrnehmung

„Ich habe mich gewundert, wie unruhig es bei euch zugeht“, sagt eine Bekannte, die zum ersten Mal bei uns im Gottesdienst ist, „Leute kommen und gehen, haben ihr Handy präsent und reden miteinander.“ Es gäbe wenige Momente andächtiger Stille, sagt sie.

Sie hat recht, es geht ungezwungen zu bei uns. Das Gemeindehaus und die Gemeinschaft sind nicht steif und fremd, sondern vertraut und häuslich; die Atmosphäre ist eher herzlich und familiär. Die meisten kennen sich schon seit vielen Jahren und treffen sich nicht nur Sonntag morgens. Und das Handy dient einigen als Bibelersatz oder sie fotografieren, was der Prediger vorn an die Wand wirft.

Aber dieses lockere Miteinander hat eine zweite Seite: Die Gespräche sind intensiv und vertraut – manchmal leider auch während des Gottesdienstes. Dann kann es leicht so wirken, als fehlte uns die Ehrfurcht gegenüber dem heiligen Gott, dem wir vor allem begegnen wollen. Es täte uns gut, uns fragen zu lassen, ob etwas dran ist an diesem Eindruck …

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