In einer deutschen Komödie geht es unter anderem eine Frau, die zum `Idiotentest´ muss, um ihren Führerschein zurück zu bekommen. Im Laufe des Films wird deutlich, dass sie dort ist, weil sie jemanden totgefahren hat. Sie konnte denjenigen nicht sehen und hatte keine Schuld an dem Unfall; sie musste nur vorübergehend ihren Führerschein abgeben. Dennoch fühlt sie sich schuldig: „Ja, aber das nützt mir nichts, kann das mal jemand verstehen, verdammt nochmal?“
In einem anderen Film heizt ein Familienvater abends den offenen Kamin an. Dann geht er zum nahegelegenen Kiosk und kauft sich einen Sixpack Bier. Als er wiederkommt, ist das Haus abgebrannt; seine drei kleinen Kinder sind tot, die Ehefrau hat überlebt. Auf der Polizeistation wird er vernommen und nach Hause geschickt: Er hatte keine Schuld, es war ein tragischer Unfall. Aber er fühlt sich schuldig. Die Ehe zerbricht, er zieht um. Jahre später trifft er seine Ex-Frau mit einem kleinen Baby wieder, die Begegnung ist kurz. Sie entschuldigt sich bei ihm für die `schrecklichen Dinge´, die sie damals zu ihm gesagt hatte. Er winkt ab: Sie habe ja Recht gehabt. Doch dann sagt sie etwas sehr Wahres: „Du kannst doch nicht einfach sterben!“ Denn genau das ist es, was er tut: Er geht innerlich an seinen Schuldgefühlen zugrunde, weil er sich selbst nicht vergeben kann.
Schuld zu haben oder sich schuldig zu fühlen sind manchmal zwei verschiedene Dinge: Man kann etwas tun – willentlich oder nicht – und damit Schreckliches verursachen. Und egal, ob man (rechtlich) Schuld hatte oder nicht – man fühlt sich schuldig. Gegen Schuldgefühl hilft keine noch so harte Strafe, dagegen hilft nur Vergebung. Jesus spricht sie uns zu, und wir müssen sie annehmen.