Schade

„Man hält mich für religiös“, schreibt eine Satirikerin, „wer mich kennt, fragt sich, wie das nur passieren konnte.“ Es soll lustig sein, glaube ich. Der Rest der Kolumne hat einen scherzhaften Ton, der deutlich macht, wie lächerlich es ist, heute noch in die Kirche zu gehen. Mir tut das weh; meiner Meinung nach gibt es Grenzen für Lächerlichkeit. Der christliche Glaube hat hierzulande einen schlechten Ruf, aber nichts anderes hat uns so geprägt: unser Land, unser Volk, unsere Kultur. Wer sich auf keine Werte mehr einigen kann, verliert Orientierung und Halt – und hat auch keine Basis mehr für einen kritischen Diskurs. Abgesehen davon bin ich so dankbar, dass ich glauben kann:

Ich bin geliebt, gewollt und angenommen.
Keiner meiner Fehler ist so groß, dass Jesus ihn mir nicht vergeben könnte.
Mein Vater im Himmel hat einen guten Plan für mein Leben.

Es schmerzt mich, wenn sich so leichtfertig lustig gemacht wird über etwas, das mir so viel bedeutet und so viel Kraft hat. Angesichts derjenigen, die sich lustig macht, finde ich es vor allem sehr schade: Sie weiß gar nicht, worauf sie da so leichtfertig keinen Wert legt!

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