Pünktlich – für wen?

Ich bin gern pünktlich. Pünktlichkeit als Form der Wertschätzung für Menschen, mit denen ich verabredet bin, ist aus meiner Sicht eine wunderbare Sache. Sie gehört zu unserer deutschen Kultur – auch wenn es nicht allen Deutschen gleich wichtig ist, pünktlich zu sein.

Dass ich heute trotzdem manchmal zu spät komme, bedeutet nicht, dass mir Menschen weniger wichtig wären: Für pünktliche Menschen bin ich weiterhin gern pünktlich. Ich kenne aber auch Menschen, die IMMER zu spät kommen – und es gar nicht böse meinen. Sie sind unpünktlich, aber das hat nichts mit mir zu tun oder mit ihrer mangelnden Wertschätzung für mich. Aus Sicht dieser Menschen muss ich nicht pünktlich sein. Bin ich es doch, werde ich warten. Diese Wartezeiten machen mich angespannt und ärgerlich. Meine Lösung? Ich erscheine mittlerweile auch mal ein paar Minuten später, wenn ich mit unpünktlichen Menschen verabredet bin. Sie merken es nie, weil sie noch später kommen. Ich aber merke: Zu spät ist nicht gleich unpünktlich; zu spät ist in diesen Fällen einfach entspannend.

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