Nicht so schlimm? Richtig doof!

In der Zeitung stand, es solle ein Notfall-Kochbuch herausgebracht werden – mit Rezepten für den Ernstfall, wenn zum Beispiel der Strom ausfällt. Was für die Generation meiner Omas lange Standard war – kein Kühlschrank, Vorräte im Keller, Herd zum Anfeuern -, löst heutzutage offenbar bei manchem Schnappatmung aus. Ich fände das nicht so schlimm: Den ersten Tag würden wir (kalorienreich) mit den ohnehin auftauenden Eis-Vorräten aus dem Tiefkühlschrank überbrücken. Danach gäbe es (modern und kalorienarm) nur Rohkost. Dann wäre der Strom hoffentlich wieder da – oder ich besorge mir besagtes Notfall-Kochbuch.

Kein Geschirrspüler wäre für mich ebenfalls nicht so schlimm: Den Fall hatte ich auch ohne Stromausfall schon einmal. Es war lästig, aber nicht dramatisch.

Eine nicht funktionierende Waschmaschine dagegen ist eine andere Geschichte. Heute ist Tag zwei: Wir haben genug zum Anziehen, das ist nicht das Problem. Aber die Wäscheberge wachsen unaufhaltsam. Ich mag nicht einmal darüber nachdenken, alles mit der Hand zu waschen! Diese greifbare Erinnerung an den Alltag meiner Omas ersetzt mein Grundgefühl von „nicht so schlimm“ durch „richtig doof“.

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