Einer unserer Minister verkündete kürzlich, die Maske biete einen effektiven Schutz, `tue nicht weh´ und daher solle man sie bitte weitertragen. Wer sich verantwortungsvoll und solidarisch verhalte, werde das – freiwillig – auch tun. Abgesehen davon, dass sich das für mich nicht sehr freiwillig anhört, frage ich mich, ob er selbst wirklich glaubt, was er sagt.
Für mich ist die Maske mehr, viel mehr als `nur ein Stück Stoff´: Sie verdeckt einen großen Teil des Gesichtes – und erschwert es, über Gestik und Mimik miteinander in Kontakt zu treten. Worte verschluckt sie soweit, dass Verständnisprobleme entstehen – nicht nur, wenn man schwerhörig ist: Das Erlernen der Mutter- oder einer Fremdsprache wird durch die Maske nachgewiesenermaßen zwar nicht ver-, aber doch be-hindert. Natürlich schütze ich mich durch die Maske vor Infekten – allerdings auch vor solchen, die mein Immunsystem stimulieren und mich langfristig stärken würden. Dazu kommen die Nebeneffekte psychologischer Natur: Maskenträger sind keineswegs gefeit davor, sich anzustecken oder Infekte weiterzugeben. Aber sie wähnen sich sicher; in Verbindung mit anlasslosen Massentests verlieren Menschen das Gespür für ihr eigenes Befinden: Ist der Test negativ UND trage ich eine Maske, bin ich sozialverträglich. Ohne Maske mache ich mich verdächtig, bleibe außen vor oder habe (hoffentlich?) ein schlechtes Gewissen. Wenn sich das nicht spaltend auf eine Gesellschaft auswirkt, weiß ich nicht, was sonst. Mir bereiten all diese Nebeneffekte Sorgen – sie tun mir in der Seele weh.