Na und!

Klavierkabarett – so war es angekündigt – von und mit Lennart Schilgen aus Berlin. Ich mag Klaviermusik, ich mag den Umgang mit Worten, ich komme aus der Nähe von Berlin: Also hin. Gut war´s, teilweise sehr gut. Vor allem gefallen hat mir ein Lied: Der beste Mut, sang Lennart Schilgen, sei der Wankelmut. Und: „Zögert mit Zuversicht!“ Das kann ich, habe ich gedacht.

Entschlossenheit gehört nicht zu meinen Stärken; wenn ich mich entscheiden soll zwischen zwei Alternativen, fällt es mir meist nicht leicht. Ursache ist nicht die Angst, etwas zu verpassen, sondern der Gedanke „Was sollte ich tun? Was ´käme` jetzt gut?“ Als gäbe es „richtig“ und „falsch“ und wäre klar definierbar. Ursache ist auch der Wunsch, es allen recht machen zu wollen. Mein Kopf weiß, dass das nicht geht; mein Herz möchte trotzdem die Befindlichkeiten aller im Blick behalten.

Auf jeden Fall war ich schon mal mutiger, bin einfach losgezogen. Fast ohne Rücksicht auf Verluste. Vielleicht ist es auch eine Altersfrage, dass ich vorsichtiger geworden bin mit dem Verfolgen meines Weges – weil ich die Konsequenzen ahne, die dieser für andere hat. Diese Vorsicht ist berechtigt und in Maßen sicherlich gut. Eine gewisse Leichtigkeit im Leben ist auch gut. Was helfen könnte? Vielleicht der ganz und gar unvernünftige Gedanke „Na und!“

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