Mehr als nur putzen

Unsere vier großen Kinder müssen, dürfen, sollen abwechselnd eins unserer Badezimmer putzen. Jeder macht es ein bisschen anders gründlich, besonders gern macht es keiner von ihnen. Letzten Samstag war ein Sohn dran, der sich anschließend gebührend aufregte über „Mädchen-Haare, -Schminksachen und -Deos, die überall herumstehen oder -liegen“ und immerzu im Weg sind.

Als ich heute dieses Bad betrat und benutzte, freute ich mich darüber, wie sauber und aufgeräumt es ist. Und ich dachte: So sehr sie diese Aufgabe nervt, so schnell aus ihrer Sicht die vier Wochen vergehen, bis der Einzelne wieder dran ist – so wunderbar dient dieses Bad-Putzen ihrer Persönlichkeit. Den eigenen Dreck zu beseitigen ist nicht schwer; sich um die Hinterlassenschaften anderer zu kümmern – das ist die höhere Kunst der Lebensschule.

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