Es gibt unterschiedliche Versionen von Lachen. Schon durch die verbale Unterscheidung in Lächeln, Lachen, Gelächter, Kichern, Erheiterung, Glucksen etc. wird deutlich, dass Lachen nicht gleich Lachen ist – und auch nicht dasselbe mit uns macht.
Es gibt eine Sorte, die mag ich besonders: Das ist ein Lachen, gegen das man sich nicht wehren kann, das den ganzen Körper erfasst und einen hilflos zurück lässt. Ich habe das selten, meist auch nicht besonders vorhersehbar, aber jedes Mal genieße ich es – und fühle mich darin total jung, wie ein Kind. Vielleicht ist es deshalb so schön, weil es beinhaltet, dass man nicht zuständig, nicht vernünftig, nicht kontrolliert, sondern reichlich enthemmt und unbeherrscht ist.
Meine eigenen Kinder betrachten mich, wenn es soweit ist, immer mit einer gewissen Skepsis – wie Mama im Rausch oder so. Passt irgendwie nicht zu einem Erwachsenen und würde auch nicht zu einem 16-Jährigen passen: Der hätte sich besser im Griff, das würde ihm nicht passieren, so weit würde er es nicht kommen lassen. Vielleicht ist dieses ganz bestimmte, infantile, ungebremste Lachen in einem Menschen das beste Zeichen, dass er Kindheit und Jugend und auch frühes Erwachsenenalter erfolgreich abgeschlossen hat. Ab Mitte 40 (oder wann auch immer) ist einem nicht mehr so viel peinlich.