Kollektive Sympathie-Punkte

Professor Christian Drosten ist in den letzten Wochen in Deutschland zu einer „bekannten Größe“ geworden. Vor Corona war er „nur“ der Chef der Virologie an der Charité in Berlin und einem gewissen Kreis von Menschen bekannt. Heute ist er auch denjenigen ein Begriff, die sich für Viren (und Virologen) normalerweise überhaupt nicht interessieren. In einem Kommentar zu einem seiner Podcasts las ich kürzlich den Vorschlag für ein neues Verb: „ich droste, du drostest, er, sie, es drostet…“ Es beschreibt die unaufgeregte und sachliche Weitergabe von Information.

Fast ganz Deutschland scheint sich einig zu sein, dass Professor Drosten kompetent ist, in seinen Ausführungen um Ausgewogenheit bemüht und „einfach ein sympathischer Typ“. Äußerlich gefällt er durch seine jungenhaft verwuschelte Frisur; außerdem wirkt er herrlich bodenständig und normal. Noch konnte der Medientrubel um seine Person dem nichts anhaben, was wir an ihm mögen. Hoffen wir, dass das so bleibt – bis er nach Corona wieder „nur“ der Chef der Virologie an der Charitè in Berlin sein darf.

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