Vor vielen Jahren wollte ich Bäuerin werden. Seit Jahrzehnten schon nicht mehr. Eine Freundin von mir hat gerade mit ihrem Mann einen ziemlich modernen Kuhstall gebaut – mit Melkroboter und Chips fürs individuelle Füttern und allem Pipapo. Bislang hielt ich diese computergestützte Tierhaltung für verwerflich, hatte aber keine Ahnung und fragte mich letztens, wie das denn überhaupt automatisch geht – das Melken. Kürzlich ergab sich die Gelegenheit, ich konnte nicht nur in den Stall hinein, sondern sogar Aura und Balu beim Melken beziehungsweise Gemolken-Werden zuschauen. Ich bin begeistert! Funktioniert ganz wunderbar, wird von den Kühen (nach kurzer Eingewöhnung) entspannt akzeptiert, sieht reibungsarm aus und erlaubt es meiner Freundin und ihrem Mann verschiedene andere Dinge zu tun, während die Kühe sich melken lassen. Noch lesen diese Bauern tagsüber keine Bücher, schlafen auf dem Sofa oder sonnen sich im Garten, aber eine Erleichterung ist die Modernisierung allemal und geht nicht auf Kosten des Tierwohls.
Ich habe wieder was dazu gelernt – und mich insgeheim sehr gewundert, wieso mich derartige Dinge noch immer so interessieren.