Wir verändern uns im Laufe unseres Lebens, lese ich in einem Buch. Wir merken das sogar, nämlich wenn wir unser heutiges Ich mit dem von vor zehn Jahren vergleichen. Weniger klar ist uns, dass es ebenso weitergehen wird: Unser Ich in zehn Jahren wird ebenso anders sein als das heutige. Wir bleiben erkennbar, sind aber eben nicht irgendwann fertig – sondern denken das nur. „… we are works in progress claiming to be finished“, steht da: Wir sind unvollendete Werke, die für sich in Anspruch nehmen, fertig zu sein.
Für mich ist das nicht nur äußerst attraktiv, sondern auch motivierend: offen zu bleiben für Kritik, bei aller Erfahrung flexibel und neugierig, schließlich auch mutig, wenn es darum geht, etwas Neues auszuprobieren. Dann wundern wir uns heute weniger über Anderslebende – und in zehn Jahren nicht über uns selbst.