Gott, der Vater

„Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von großer Güte. … Er handelt nicht mit uns nach unseren Sünden und vergilt uns nicht nach unserer Missetat. … Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über die, die ihn fürchten.“
Psalm 103, 8+10+13

Ich habe ein Video gesehen. Es zeigt ein knapp dreijähriges Kind, das seinem Vater stolz den selbstgebackenen Erdbeerkuchen für Oma präsentiert: Er besteht aus gleichmäßig auf dem Küchenboden verteiltem Mehl, diversen Back-Utensilien und einem trockenen (!!!) Tuch, mit dem der kleine Kerl schon versucht hat, die Spuren wieder aufzuwischen… Der Vater hinter der Kamera bleibt ruhig und ermutigend: „Ach, da wird Oma sich aber freuen! Und wer räumt später wieder auf?“ Antwort: „Das mach ich selbst.“

Herrlich. Natürlich wird das Kind nicht selbst aufräumen, natürlich wird das Chaos vollständig von den Eltern beseitigt werden müssen. Natürlich hat der Junge einfach gemacht, ohne zu fragen, ist das Ergebnis auch nicht annähernd einem Kuchen ähnlich – und zieht sich eine schöne Mehlspur durch das halbe Haus. Und natürlich könnten sich die Eltern über all das ärgern.

Wenn man von außen drauf schaut, ist das kurze Video vor allem eins: ein wunderbares Beispiel von gutem Willen beim Kind und Engelsgeduld beim Vater. Wenn wir in bester Absicht und voll Vertrauen zu Gott kommen wie ein Kind zu seinem Vater, dann ist Gott so: Geduldig und liebevoll, den guten Willen und die Motivation sehend, nicht das Unvermögen und vor allem nicht das unschöne Endergebnis. Darum kümmert sich der Vater später – beziehungsweise hat es durch Jesus schon getan.

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