Glückspfennig

Ich bin beim Bauern und kaufe Eier. Mit den Worten „Hier ist Ihr Cent, der bringt Ihnen Glück“, legt die Bäuerin mir das Restgeld vor die Nase. Spontan antworte ich: „Der bringt mir kein Glück“, und schiebe den Cent zurück, „behalten Sie ihn.“ „Na, mit der Einstellung klappt das sicher nicht mit dem Glück“, mischt sich ein anderer Kunde ein. Ich fühle mich ein wenig in Erklärungsnot, meine Reaktion war nicht negativ oder gar böse gemeint. „Ich glaube, dass nur Jesus mir Glück bringt“, antworte ich deshalb – und löse ein leicht betretenes Schweigen aus.

Sollte ich lieber nichts sagen? Ist das nur so ein Spruch mit dem Glückspfennig? Für mich ist es Aberglaube; ich klopfe auch nicht auf Holz und schraube mir kein Hufeisen hinten aufs Auto. Ich könnte einfach mein Wechselgeld nehmen und schweigen, meine Bemerkung sollte nicht verletzen. Aber mein Glück, das kommt nun mal nur von Jesus!

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