Einsetzen, was wir haben

„So ermahne ich euch nun, ich, der Gefangene in dem Herrn, dass ihr der Berufung würdig lebt, mit der ihr berufen seid, in aller Demut und Sanftmut, in Geduld.“
Epheser 4, 1

Eugene H. Peterson, ein inzwischen verstorbener Theologe, den ich sehr schätze, sagt zu diesem „würdig leben“, dass es einer Waage gleichkommt: Gott beruft uns zu einer Aufgabe und stattet uns aus mit dem, was wir dafür benötigen. Unserer Berufung würdig zu leben bedeutet, unsere Gaben einzusetzen und unseren Platz gut auszufüllen. Dabei ist es egal, was uns gegeben wurde oder wie viel; wichtig ist, dass wir einbringen ins Leben, was Gott uns anvertraut hat. Das kann alles mögliche sein. Neben den sogenannten eher geistlichen Gaben wie Lehre, Prophetie, Unterscheidung der Geister sind meiner Meinung nach auch ganz praktische Fertigkeiten gemeint: Hilfsbereitschaft, Gasfreundschaft, Freundlichkeit, Zuhören-Können, Organisationstalent, praktisches Geschick und all dieses.

Vor einigen Tagen hörte ich eine Rede von Denzel Washington, die er vor Jahren auf der Abschlussfeier eines Colleges hielt. Darin sagte er unter anderem: „It`s not how much you have, it`s what you do with what you have.“ (Es geht nicht darum, wie viel du hast; es geht darum, was du damit tust, was du hast.)

Genau. Mit dem, was wir haben, sollen wir freigebig umgehen und nicht hinter dem Berg halten. All unsere Fähigkeiten entfalten erst dann ihre Wirkung, wenn wir sie anwenden und die Menschen um uns herum teilhaben lassen daran.

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