Ich schöpfe die Möglichkeiten meines Computers nicht aus. Ich benutze nur einige der vorhandenen Programme aus – und keines davon beherrsche ich umfassend. `Für meine Bedürfnisse reicht es´, war bisher oft mein Leitspruch. Nur manchmal kam ich an die Grenzen meiner Anwender-Sachkenntnis und dachte, dass ich mich gern mehr auskennen würde.
Momentan ist es wieder soweit, denn ich würde gern einen Umklapp-Kalender bestücken – mit Sprüchen, in einem bestimmten Format, mit Hintergrund. Der Mensch, der mir die Blätter ausdrucken wird, empfahl mir eins dieser Programme, das ich besitze, aber kaum benutze. Nicht mein Medium, denke ich spontan, und frage meine Nichte um Rat. Sie antwortet sofort, schreibt was von `echt gut für Anfänger´ und `das Internet fragen´. Im Zweifelsfall könne ich gern auch noch einmal bei ihr durchklingeln. Die Generation heißt für mich weder X noch Y oder gar Z, sondern: Ich kann das und wenn nicht, frag ich Google.
Durch ihre Ratschläge und Du-schaffst-das-schon-Schubser ermutigt, mache ich mich ans Werk. Schon nach kurzer Zeit habe ich sowohl den Dreh raus als auch ein tolles Ergebnis. Jetzt noch eine Probeversion beim Herrn Drucker abliefern, ob das für ihn passt – und dann los. Geht doch, denke ich.
Ich staune, was man heutzutage alles machen kann, und sehe vor meinem inneren Auge meine Schwester. Vor etwa 38 Jahren tippte sie ihre Diplomarbeit auf der Schreibmaschine, mit fünf Durchschlägen – ein Fehler und sie musste die Seite ein zweites Mal tippen. Davon sind wir heute meilenweit entfernt und träumen nicht einmal mehr davon. Alles, was wir aber noch immer brauchen: uns ran- und etwas zutrauen.