Als ich Threema auf meinem Handy installierte, um mit einer sehr guten Freundin leichter kommunizieren zu können, war das ein großer Schritt für mich: Mit Messenger-Diensten hatte ich bis dahin nichts am Hut. Dennoch ließ ich mich überzeugen – um meiner Freundin willen. Meine ersten Worte an sie waren offensiv und positiv – wenn auch in unvollständigen Sätzen: `Neue Medien mit offenen Armen willkommen heißen. Mit dem aktuellen Stand der Technik mithalten und sich nicht abhängen lassen.´ Und: `Meine Nachrichten sind übrigens selten kurz – wir werden unsere Zeit jetzt vor Bildschirmen verbringen.´
Zwei Jahre später lese ich meine Worte noch einmal und überlege, was aus diesem Schritt in die digitale Kommunikation geworden ist. Meine heimlich Sorge hat sich nicht bestätigt – unsere Bildschirmzeit hält sich nach wie vor in Grenzen. Die praktischen kurzen Nachrichten zwischendrin ermöglichten manches `last minute´- Treffen. Und unsere bisweilen sehr ausführlichen Erörterungen vorher besprochener Themen haben uns einander näher gebracht – wie schön!