Das Recht für dich, den Frieden für uns

„Suche Frieden und jage ihm nach!“
Psalm 34, 15

Im Nachdenken über die neue Jahreslosung hat mein Pastor einen bedenkenswerten und wahren Satz gesagt:

Wer nachgiebig ist, beharrt nicht auf seinem Recht.

Was ist besser – nachgiebig sein oder auf seinem Recht beharren? Ich finde, es ´steht` einem Menschen besser, wenn er nachgiebig ist. Das Zusammenleben und Streiten mit einem nachgiebigen Menschen ist leichter und angenehmer.

Aber: Wenn es um uns selbst geht, um einen konkreten Fall? Wollen wir dann eher nachgiebig sein oder doch lieber derjenige, der auf seinem Recht beharrt – und als Gewinner aus einer Diskussion hervorgeht?

In der Auseinandersetzung selbst – und wahrscheinlich auch hinterher – fühlt es sich erstmal wie eine Niederlage an, der Nachgiebige zu sein. Auf meiner Haben-Seite steht dann eben nicht „recht gehabt“, dieses Attribut hat der andere sich erstritten. Hier trennen wir uns – der andere und ich – in Gewinner und Verlierer. Als nachgiebiger Mensch kann ich höchstens „den Frieden erhalten“ für mich verbuchen. Dieser Frieden aber verbindet uns – den anderen und mich: Er ist unser gemeinsamer Gewinn. Wie toll ist das denn!

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