Buchstäblich Zweck-los

Jeder lernt in der Fahrschule, dass Hupen nur einen Zweck hat: darauf hinzuweisen, wenn ich oder andere gefährdet sind – als Warnung. Hupen aus Protest ist ebenso wenig erwünscht oder erlaubt wie Hupen aus Freude über einen Sieg der Fußball-Nationalmannschaft. Letzteres passiert selten, ist meist vorhersehbar und stört wohl die wenigsten. Anders geht es zumindest mir, wenn (meist ungeduldige) Autofahrer ihrem Ärger buchstäblich lautstark Nachdruck verleihen: weil der ganz vorn an der Ampel nicht schnell genug losfährt, ein Fußgänger zu langsam die Straße überquert oder ein Spurwechsler dafür länger braucht, als der hinter ihm Fahrende für notwendig erachtet.

Ich persönlich war mit derart zwecklosem Gehupe noch nie gemeint; ohnehin bin ich als vorbeifahrender Radfahrer meist gänzlich unbeteiligt. Aber als solcher höre ich das Ärger-Hupen besonders gut, erschrecke und bezweifle jedes Mal, dass es etwas bringt, sprich: seinen Zweck erfüllt.

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