Apfelmus

In unserer Tageszeitung stehen regelmäßig Tipps für Gartenfreunde. Heute ging es um Fallobst: „Hat der heruntergefallene Apfel nur eine Schramme oder eine Druckstelle, ist er noch essbar. Bei faulen Stellen muss er entsorgt werden.“ Meine Oma wusste das offenbar nicht. Sie besaß keinen eigenen Apfelbaum, durfte aber bei Bekannten Fallobst sammeln und einkochen – all das, was sich nicht eignete zum Direkt-Verzehr. Falläpfel mit nur einer Schramme oder einer Druckstelle waren (und sind) die Ausnahme. Daher schnitt meine Oma faule Stellen großzügig raus und verarbeitete (höchst zufrieden und dankbar) den Rest zu wohlschmeckendem Apfelmus.

Exakt gleich große Äpfel (ohne Makel) im Supermarkt verschleiern unseren Blick für das, was sonst noch so vom Baum kommt: kleinere Äpfel und angedetschte, die sich nicht eignen zum Direkt-Verzehr. Diese werden kommerziell und in großen Mengen zu Apfelmus verarbeitet – mit Sicherheit ohne Rücksicht auf faule Stellen.

Mir ist selbst gemachtes Apfelmus lieber.

PS: Ich schätze, wann man etwas noch verwenden kann oder schon entsorgen muss, hängt davon ab, welche Alternativen man hat: Ein nicht fauler Apfel ist besser als ein fauler, das ist klar. Aber ein fauler Apfel ist besser als gar kein Apfelmus – das ist auch klar.

Eine Antwort auf „Apfelmus“

  1. …mir auch !
    Und aus Jahrzehnten an Erfahrung kann ich die mütterliche Praxis nur bestätigen und weiter empfehlen, weil: Was uns nicht umbringt, macht uns stark !!!

Kommentare sind geschlossen.

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