Ich kann nicht über meinen eigenen Schatten springen. Wenn er auch noch so kurz ist, ich komme nicht drüber. Trotzdem ist die Aussage erstmal positiv belegt – als wäre es schaffbar, ein erstrebenswertes Ziel und würde am Ende belohnt: Wer über seinen Schatten springt, entschuldigt sich zuerst, geht in den Keller eine Gurke holen, obwohl er nicht dran ist, oder gibt eigenes Unvermögen in Gänze zu. Ist man – metaphorisch gesprochen – gesprungen, erwirbt man neues Wissen, einen Freund und vielleicht sogar Respekt für den Mut. Oft jedenfalls.
Manchmal bringt Schattenspringen von all dem nichts. In Computerfragen weiß ich so wenig, dass eine Frage mir nicht neue Erkenntnisse beschert, sondern dem Öffnen der Büchse der Pandora gleichkommt. Plus: Meine Unfähigkeit in Sachen Technik bewirkt bei den „Experten“ um mich herum ein Kopfschütteln. Menschen, die vorher keine Ahnung von den Ausmaßen meiner Ahnungslosigkeit hatten, müssen ihr Bild von mir neu malen – inklusive meines Unwissens, das vorher (verborgen) im Schatten lag.