Wir bringen den Jüngsten zu einem Freund und nutzen die Zeit für einen Ehepaar-Spaziergang. Auf dem Hinweg redet das Kind nonstop. Wir lächeln uns an – und freuen uns auf den stillen Rückweg. Je länger wir verheiratet sind, umso treffsicherer verständigen wir uns nonverbal.
Positiv daran: Die Kinder bekommen nicht alles mit. Mein Mann mit seiner sprachökonomischen Grundeinstellung freut sich über fast jede Rede-Pause. Die Erfahrung, dass wir uns ohne Worte verstehen, schafft Nähe.
Andererseits können sich negative Kommunikationsmuster breit machen. „Nutzt ja eh nix, noch was zu sagen – auf dem Ohr ist sie taub – der ändert seine Ansichten eh nicht mehr…“ Wenn ich Paare erlebe, bei denen sich eine gewisse Resignation eingeschlichen hat in die nonverbale Kommunikation, bin ich fest entschlossen, das nicht als unsere Zukunft zu akzeptieren.
Einzige Lösung: Miteinander reden, reden, reden. Zuhören, verstehen wollen, nachfragen, sich hinterfragen lassen, Rückmeldungen zulassen – auch wenn sie schmerzen. Nicht aufhören, ehrlich (!!!) über schwierige Themen zu sprechen, obwohl wir (vielleicht berechtigt) Angst vor Missverständnissen haben müssen oder die Ausgangs-Ansichten Welten auseinander liegen. Kommunikation – nonverbal – funktioniert nur, wenn wir die wirklich wichtigen Dinge verbalisieren.