Unverhältnismäßig!

Einmal im Jahr wische ich unser Bücherregal im Wohnzimmer aus – Frühjahrsputz. Das dauert etwa einen Vormittag und fühlt sich vorher schlimmer an, als es dann wirklich ist. Meist erledige ich diese Aufgabe im März und weiß, dass ich DANACH ein Jahr Ruhe habe. Dieses sehr schöne Gefühl der Freiheit hält leider nur den Sommer über an: Die ersten Staubspuren im Herbst kann ich gut ignorieren, das ist nicht das Problem. Aber ab Dezember lebe ich nicht mehr NACH der letzten Putz-Aktion, sondern VOR der nächsten. Ich ahne schon mitten im Winter, dass schneller Frühling wird, als mir lieb ist – bezogen auf das Bücherregal.

Meist im März kommt unvermittelt ein Tag, an dem es soweit ist. Wie bei so Vielem ist auch hier der erste Schritt der halbe Weg. Es dauert nur etwa einen Vormittag und fühlt sich drei Monate vorher schon schlimmer an, als es dann wirklich ist: völlig unverhältnismäßig!

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