(Un)gewohnt

Wegen des Hochwassers im Frühjahr stellten wir alles Mögliche im Keller hoch auf Getränkekisten. Der Gefrierschrank reichte dadurch fast bis zur Decke und wackelte – ebenso unser zweiter Kühlschrank. Die Waschmaschine musste auf ihrem Kisten-Sockel festgezurrt werden, damit sie auch während des Schleuderns oben bleibt. Zunächst saß uns der Schreck noch in den Gliedern, dann hatten wir immerzu andere Dinge zu tun: Das Provisorium blieb. Erst seit einigen Wochen sind wir sicher, dass wir im nächsten Winter nicht gleich wieder absaufen werden.

Vergangenen Samstag nahmen wir uns also Zeit, alles wieder so hinzustellen, wie es gehört, und die nicht mehr benötigten Getränkekisten wegzubringen. Obwohl es im Keller jetzt wieder normal, aufgeräumt und richtig aussieht: Jedes Mal, wenn ich runtergehe, ist der Anblick für mich ungewohnt. Vor allem die Waschmaschine irritiert mich – in den vergangenen acht Monaten hatte ich die rückenfreundlichere Einfüllhöhe schätzen gelernt. Aber dass die leeren Flaschen in den Kisten nicht mehr (wie inzwischen gewohnt) klimpern, während die Waschmaschine oben drauf schleudert: Es ist kein Verlust.

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