Zuhören

Nach einer Veranstaltung kommt meine Tochter ins Gespräch mit einer älteren Frau: „Ich weiß jetzt alles über ihre Krankheiten und auch sonst.“ Allein lebende oder gar einsame Menschen haben manchmal ein erhöhtes Redebedürfnis.

„Zuhören, aktiv zuhören, ist vielleicht einer der größten Liebesdienste, den man einem Menschen heutzutage erweisen kann“, sagt mein Mann, „und einer der anstrengendsten.“ Meine Tochter lächelt sparsam und nickt.

Vorlesen – zuhören – selber lesen

Ich liebe Bücher und lese sehr gern. Solange unsere Kinder es wollten, habe ich ihnen vorgelesen – immer hoffend, dass auch sie das Lesen für sich entdecken.

Es gab Bücher, die mich weniger, und andere, die mich mehr begeisterten: Meinen Kindern zuliebe las ich fast alles – inklusive Comics.
Am besten gefielen und gefallen mir die Bücher, bei denen ich als mit- oder vorlesende Mutter ebenso auf meine Kosten komme wie das mitlesende und zuhörende Kind. Von dieser Sorte gibt es nicht so viele; wenn mein Jüngster und ich so eins entdecken, bringt es uns beide zum Lächeln.
Als besonderes Geschenk empfinde ich es, wenn unsere Kinder gern lesen.

Ebenso muss es Lehrern gehen:
Unterricht, in dem Schüler etwas lernen, ist gut.
Unterrichtsstunden, die Schülern und Lehrer gleichermaßen Spaß machen, bringen ein Lächeln hervor.
Schüler, die sich für das Unterrichtsfach ihres Lehrers begeistern, sind für diesen ein besonderes Geschenk.