Auf dem Parkplatz vor einem Supermarkt steigt eine junge Frau aus einem Auto, von dessen Heckscheibe mir ein kurzer Satz ins Auge springt. Er ist vulgär, oberflächlich und provokativ. Die Frau sieht selbstbewusst und cool aus – wie es in ihrer Seele aussieht, weiß ich natürlich nicht. Mir wäre es eher peinlich, aus diesem Auto zu steigen. Denn weder mag ich solch obszöne Formulierungen noch würde ich sie derart sendungsbeflissen auf meinem Auto spazieren fahren. An die Frau kann ich mich schon ein paar Tage später nicht mehr erinnern; aber der kurze Satz begleitet mich noch eine ganze Weile: Gerade blöde Sprüche sind unnötig, bleiben aber leider gut im Gedächtnis hängen (und werden deshalb jetzt und hier nicht wiedergegeben).