In unserer Gegend ziehen sich die Winter meist bis Ende April. Zwischendurch mag es ein paar warme Tage geben; aber das ist alles Spaß. Ja, es ist abends schon wieder viel länger hell; die Bäume haben in den letzten paar Tagen ihr Outfit von blattlos-grau zu austreibend-grün verändert. Tatsache ist: Ich sehe, aber ich fühle nicht, dass Frühling ist. Denn bei uns wird es erst im Mai zuverlässig wärmer.
Mir dauert das viel zu lange: Diese langgezogenen norddeutschen Winter gehen mir jedes Jahr im April gehörig auf die Nerven und bringen meine Geduld an ihre Grenze. Warm will ich`s haben, angenehm warm. Es darf erstmal lau sein am Abend, nachts nicht mehr frieren und auf dem Rad gut ohne Handschuhe machbar. Mehr will ich gar nicht – an sommerlich heiß bin ich noch nicht interessiert. Stattdessen bekomme ich frostig anmutende Temperaturen, die sich hartnäckig halten. Ich habe viel Gelegenheit, meine Wintergarderobe weiter zu tragen, und finde es auf der Terrasse noch zu ungemütlich.
Das Wetter ist ein sehr undankbares Thema – wir haben keinerlei Einfluss darauf. Ich sollte lernen, mich einfach damit abzufinden. Diese langgezogenen norddeutschen Winter könnten dahingehend eine gute Schule sein – bei mir bisher ohne Erfolg.