Unser Fahrradanhänger ist 17 Jahre alt. 17 Jahre. Fast so alt wie unser ältester Sohn. Er sieht nicht mehr so gut aus – der Fahrradanhänger. Er ist in die Jahre gekommen. Bis auf platte Reifen hin und wieder und ein bereits mehrmals ausgetauschtes Regenverdeck haben wir nicht viel reparieren müssen in den 17 Jahren. Die zuletzt installierte Plane ist nicht mehr wirklich regensicher, aber das macht nichts: Ich muss keine Kinder mehr trocken von A nach B bringen, und für meine Einkäufe kann ich die regenfreien Stunden abpassen. Denn: In unserem Fahrradanhänger sitzt schon lange kein Kind mehr. Heutzutage dient er ausschließlich zur Beförderung von Sachgütern, aber das sehr häufig.
So sieht er auch aus. Alt, viel genutzt, oft gebraucht, ausgeblichen, teilweise zerlöchert. Wenn ich ihn mit einem Wort beschreiben sollte, würde ich „abgenutzt“ wählen. Nicht schön, wirklich nicht schön. Würden wir ihn loswerden wollen – nur noch auf den Schrott damit oder zum Restmüll. Das Ding kauft uns keiner mehr ab, das Ding nimmt auch niemand geschenkt. Geschäftlich gesprochen ist dieser Vermögensgegenstand längst abgeschrieben, im Grunde wertlos.
Für mich persönlich hat der Anhänger auch keinen emotionalen Wert. Obwohl ich dankbar bin, dass wir ihn all die Jahre hatten: Die Tatsache, dass alle unsere fünf Kinder irgendwann in dem Teil gesessen haben, ist mir keine Träne wert.
Dennoch hat der Anhänger einen Wert für mich: Aus meiner Sicht als praktisch denkende, einkaufende Frau ist er unbezahlbar.