Durch den Frühjahrs-Lockdown 2020 weiß ich, dass sich echte Schule nicht durch Home Schooling ersetzen lässt. Unsere Kinder gingen nach den Sommerferien in die Schule zurück – und hatten Defizite, die sich nur mühsam aufholen ließen. Kurz vor Weihnachten waren sie wieder bei „normal und wie vor Corona“ angelangt. Nun werden die Kinder noch mindestens den ganzen Januar zu Hause bleiben. Wieder ist Home Schooling angesagt.
Unsere Voraussetzungen sind vergleichsweise gut: Die Lehrer bemühen sich, eine digitale Ausstattung ist vorhanden. Darüber hinaus bin ich zu Hause und achte darauf, dass die Kinder tatsächlich etwas für die Schule TUN. Am Küchentisch geht gemeinsames Lernen; in den übrigen Zimmern kann arbeiten, wer allein sein möchte. Der Garten (oder die Walachei) vor der Tür ermöglicht Bewegung an der frischen Luft – und wir nutzen das auch.
Dennoch können wir kein Unterrichtsgespräch ersetzen; die Familie ist nicht dasselbe wie die Klassengemeinschaft; ich bin kein Pädagoge. Daher gehe ich entspannt und mit einer realistischen Erwartung in die nächsten Wochen: Die Kinder werden irgendwann trotz Home Schoolings mit schulischen Defiziten wieder in die Schule gehen – und verantwortlich dafür sind weder Lehrer, Schüler noch Eltern. (Und die Lösung heißt auch nicht „mehr Digitalisierung“!)