Unwort

Ab 20. März soll es weitreichende Lockerungen geben. Beibehalten werden wahrscheinlich `nur´ die Maskenpflicht (beispielsweise an Schulen), Abstandhalten, bestimmte Testauflagen und vielleicht noch einige andere Kleinigkeiten. Sollte es tatsächlich so passieren, würde ich `Lockerungen´ schon jetzt als Unwort des Jahres 2022 vorschlagen. Aber man soll ja den Tag nicht vor dem Abend `in die Tonne treten´, oder wie hieß das doch gleich?

Schnell

Gerade habe ich mir noch Gedanken über das Unwort des Jahres 2021 gemacht (`Pushback´, das passt insofern, als ganz viele Menschen es nicht verstehen) – da ist der Januar des Jahres 2022 schon fast wieder vorbei. Es ist unfassbar, wie die Zeit vergeht. Einziger Trost dabei: Bald schon ist Sommer – und vielleicht fällt den Verantwortlichen für 2022 wieder ein verständlicheres Unwort ein!

Unwort des Jahres

Mein Unwort des Jahres 2021 könnte „Buchsbaumzünsler“ werden. Das hat mehrere Gründe: 

Seine Entdeckung an unseren Buchsbäumen kommt unerwartet und versetzt mich kurzzeitig in eine Art Schockstarre. Auch meine zweite Reaktion ist erinnerungswürdig – ein für mich ungewohntes Schwanken zwischen Resignation und hektischer Betriebsamkeit.
Wahrscheinlich werde ich Stunden investieren, um unsere Buchsbäume zu retten: Stunden, die ich viel lieber anders nutzen würde.
Dieser kleine, zahlenmäßig überlegene, attraktive und gleichzeitig widerliche Feind ist kein schöner Anblick – und brennt sich in mein Hirn ein.
Eventuell gehe ich als Sieger aus diesem ungleichen Kampf hervor. Da ich (Stand heute) kein Gift verwenden möchte, werden die deutlich sichtbaren Fraß- und Schnittschäden noch lange Zeugnis davon geben.
Es kann natürlich sein, dass ich nach langem und zähem Einsatz doch den Kürzeren ziehe. In diesem Fall wird es NIE WIEDER Buchsbäume in unserem Garten geben – nach 20 Jahren `mit Buchs´ durchaus eine einschneidende Veränderung.

Wahrscheinlich ist „Buchsbaumzünsler“ als Unwort des gesamten Jahres vollkommen ungeeignet. Für den Moment passt es aber ganz gut.