Für meine Freunde hier in Australien ist es wichtig, nachhaltig zu leben – auf 43 Hektar Land. 42 Hektar davon lassen sie überwiegend in Ruhe beziehungsweise greifen nur zurückhaltend ein. Viel Handarbeit fließt in das Gelände um Haus und Werkstatt herum, vor allem in den Gemüsegarten. In diesem hocke ich einige Nachmittage, jäte Unkraut, verteile Kompost und mulche anschließend mit Heu. Für zwei etwa zwanzig Meter lange Beete mit Knoblauch benötige ich insgesamt etwa sechs Stunden.
Sicherlich ist der Knoblauch anschließend besonders geschmackvoll und rein Bio sowieso. Der Aufwand ist dennoch immens. So retten wir die Welt wahrscheinlich nicht und bekommen außerdem nicht alle satt, denke ich. Aber meine Freunde (beide über 80) tun eben, wovon sie überzeugt sind und was sie können.
Ich helfe freiwillig und sehr gern: einfach, weil ich (wie vor 31 Jahren auch) hier sein darf. Um mich herum schwirren rot-blaue Sittiche (crimson rosellas), im Wald lachen Kookaburras; die Kängurus kommen erst in der Dämmerung. In Australien macht Gartenarbeit viel mehr Spaß als zu Hause.