Was mein Leben reicher macht …

… wenn wir aus freudigem Anlass spontan mit den drei noch zu Hause lebenden Kindern essen gehen und diese im Restaurant unisono sagen, dass es noch schöner wäre, wenn die beiden schon ausgezogenen großen Söhne auch dabei sein könnten.

Wohin mit dem Geld?

Die Frau des Amazon Gründers Jeff Bezos erhält nach ihrer Scheidung etwa 36 Milliarden Dollar. Natürlich liegt das Geld in Amazon-Aktien, aber sie kann darüber verfügen. Heute sprach ich mit zwei Kindern darüber, was wir mit soviel Geld machen würden. Mein Sohn – sehr realistisch: „Das kann man einfach nicht ausgeben. Man kann sich ein Auto für eine Million kaufen, das 1.000 Mal und das mal 36. Wo aber will man mit den ganzen Autos hin? Soviel Geld kann man nicht ausgeben.“ Trotzdem hatten wir Ideen für klitzekleine Splitterbeträge eines solchen Vermögens: Ein neues Smartphone mit intaktem Akku, ein Flugurlaub zu siebt, für die kleine Schwester ein Pferd – inklusive der Stallgebühren. Uns wäre sicher noch mehr eingefallen.

Grundsätzlich wurde mir bei diesem Gespräch klar, dass wir in unserem Mittelstandsdenken für derartige Summen keinen Platz haben. Wir würden keinen Lamborghini kaufen und auch kein millionenschweres Anwesen irgendwo auf der Welt, die Kinder müssten weiter zur Schule gehen, danach eine Ausbildung oder ein Studium machen und vielleicht in den Ferien jobben. All das ist durch unseren realen Besitz glücklicherweise schon möglich und würde so bleiben, weil wir eben so leben wollen. Sage ich jetzt: Würden wir über Nacht zu Milliardären, wären wir nicht ebenso schnell andere Menschen. Mit der Zeit würden wir sicher hineinwachsen ins „Reichsein“, aber es dürfte dauern.

Allerdings ist es müßig, darüber zu spekulieren: Wir besitzen keine 36 Milliarden, um deren sinnvollen Einsatz wir uns Gedanken machen müssen. Daran wird sich in absehbarer Zeit auch nichts ändern. Und das ist noch nicht einmal schade.