Wir sind es gewohnt, dass die Sommer entweder verregnet sind – aber insgesamt trotzdem viel zu trocken. Meist streiten sich die Landwirte mit dem Rest der Gesellschaft darüber, ob sie ihre Flächen bewässern dürfen oder nicht. Die Wasserstände in irgendwelchen Stauseen und Rückhaltebecken werden gemessen; außerdem ist der niedrige Grundwasserspiegel beliebtes Thema und irgendwie auch Beweis für den Klimawandel. Regnet es dann doch mal, heißt es: `Die Böden brauchen Feuchtigkeit.´ Gegen die Bedürfnisse der Böden lässt sich kaum etwas sagen. Man hat den Eindruck, als wären Wärme und Sonne per se schlecht und freuen könne man sich nur (und immer) über Schmuddelwetter.
Dieses Jahr ist es anders, denke ich, jedenfalls der Herbst/Winter. Seit Wochen regnet es (nicht nur gefühlt) ganz schön oft und ganz schön viel. Ich benutze fast täglich meine Regenhose; die Flüsse sind voller Wasser; überall in unserem Landkreis stehen die Wiesen (und teilweise auch Straßen) unter Wasser. Heute hörte ich wieder den Satz, der in diesem Zusammenhang immer fällt: `Die Böden brauchen Feuchtigkeit.´ Nur blöd, dass sie derzeit offensichtlich nicht wissen, wohin damit.