Noch nicht, aber schon!

Vor mir liegt ein schwieriges Gespräch, das eigentlich gar nicht schwierig ist … Aber ich ahne, dass ich mich unter Druck fühlen werde, die Erwartungen zu erfüllen, die an mich herangetragen werden. Denn im Vorfeld erläuterte mir meine Gesprächspartnerin ihre sehr klaren Vorstellungen einer künftigen Zusammenarbeit. Weil wir uns kennen, fällt es mir schwer, mich nicht verpflichtet zu fühlen. Ich wäre in dem Gespräch gern selbstbewusst, freundlich und klar und bete darum, dass ich es sein kann.

Das Gespräch verläuft dann anders, als ich hoffte: Ich fühle mich eben nicht frei, sondern unter Druck, dass ich den Auftrag nicht nur übernehme, sondern auch zu einem guten Preis. Dadurch winde ich mich ein wenig, schaffe es aber, mir Bedenkzeit zu erbitten. Es hätte besser laufen können, denke ich später – und bin trotzdem zufrieden mit mir: Vielleicht war ich nicht super selbstbewusst, aber ich habe mich nicht zu einer vorschnellen Entscheidung drängen lassen. Dafür bin ich dankbar.

Nicht immer werden meine Gebete in Gänze so erhört, wie ich es mir vorstelle – besonders auch, was meine persönliche Entwicklung angeht. Man ändert sich eben nicht über Nacht und macht eher kleine Schritte als große Sprünge. Es ist an mir, ob ich mich ärgere über das, was noch nicht ist, oder dankbar bin für das, was schon ist.