„Du wirst immer sicherer“, schreibt mir eine junge Frau, die in der letzten Zeit einige Male erlebt hat, wie ich eine Veranstaltung moderiere. Ich freue mich natürlich über das Lob, klar. Andererseits finde ich es ein bisschen lustig. Vor Corona habe ich das jahrelang sehr regelmäßig gemacht. Einer, der mich damals schon kannte, bezeichnete mich kürzlich als alten Hasen. Und jetzt ist da diese junge Frau, die mich ermutigen will durch ihre Wertschätzung. Und in mir schreit es: „Ich kann das ja auch, ich stand hier schon auf der Bühne, als du noch gaaanz grün hinter den Ohren warst.“ Aber natürlich ist das völlig irrelevant und wäre eine solche Bemerkung ungerecht. Außerdem ist auch Erfahrung kein Garant für Güte; ich könnte mich einfach über ihr Lob freuen.
Wir wollen gern in unserer ganzen Umfänglichkeit gesehen werden, aber die meisten, denen wir begegnen, erleben eben nur einen Moment von uns. Wir Otto Normalverbraucher müssen uns unseren Ruf immer wieder neu erarbeiten. Erst wenn man sich `einen Namen gemacht hat´, wird kritiklos gefeiert, was man abliefert. Hecker klingt einfach nicht wie Picasso …