Ich gebe zu, es waren komplexe Gedanken, die mir kürzlich durch den Kopf gingen, zu einem schwierigen Thema: das Leid auf der Welt, ein allmächtiger und liebevoller Gott – und wie man beides unter einen Hut bekommt. Für mich sind das zwei unumstößliche Tatsachen, die sich nicht ausschließen, sondern friedlich nebeneinander existieren. Aber das geht ja nicht jedem so: Sterbende Kinder werden gern angeführt, um zu beweisen, dass Gott entweder nicht allmächtig oder zumindest nicht liebevoll ist. Es ist ja auch nicht immer gleich einfach, diese Spannung auszuhalten, und erklären kann man sie überhaupt nicht.
Außerdem habe ich persönlich noch kein wirklich großes Leid erfahren und kann vielleicht nicht mitreden. Aber trotzdem hatte ich vor einiger Zeit so einen guten Gedanken, so ein überzeugendes Argument dafür, dass das Leid und Gottes Allmacht keinen Widerspruch darstellen. Leider konnte mein Mann mir nicht folgen (der sonst immer gut zusammenfasst, was ich nicht geordnet bekomme). Sonst könnte ich diesen Gedanken jetzt in einem Satz wiedergeben – für all diejenigen, die angesichts des Leides in der Welt daran zweifeln, dass Gott allmächtig und liebevoll ist. Nicht dass Gott mich und meine Argumente nötig hätte, aber schön wäre es doch gewesen …