Wir besitzen nur ein Auto und das steht tagsüber auf dem Parkplatz vor dem Büro, in dem mein Mann (seit einigen Monaten) seine Arbeitstage verbringt. Wenn ich während dieser Zeit für irgendetwas ein Auto brauche, muss ich mir eins leihen. Nicht jeder verborgt seinen fahrbaren Untersatz gern und bereitwillig; man hört das an den zögerlichen Reaktionen: Sie sind nicht eindeutig ablehnend, aber weder herzlich noch einladend. Es ist nicht leicht für mich, trotzdem darum zu bitten. Diese Woche fragte ich eine Freundin, die mir bisher aus unerfindlichen Gründen nicht eingefallen war. „Na, klar, wann brauchst du es“, war ihre spontane Antwort und einige Augenblicke später: „Soll ich dich fahren? Dann musst du das Auto nicht holen und wiederbringen.“ Soweit ging meine Bequemlichkeit dann doch nicht: Ich holte das Auto ab und stellte es zwei Stunden später wieder vor ihre Tür. „Gern wieder!“, schrieb sie mir am Abend und ich dachte: Genau!