Enttäuscht, :-)!

Ein ehemals sehr guter Freund von mir hält Enttäuschungen für positiv: Von einer falschen Vorstellung – einer Täuschung – ent-täuscht zu werden, das sei eine sehr gute Sache, meint er.

Ich brauche „pro Enttäuschung“ eine Weile, um das ähnlich zu sehen: Mir gelingt es nicht immer sofort, mich über jegliche Korrektur meiner Weltsicht zu freuen und fröhlich zur Tagesordnung überzugehen. Das mag daran liegen, dass ich mich von „meinen Wunsch-Vorstellungen“ nur ungern trenne, besonders wenn es um mich selbst geht.

Nach einem Streit bin ich enttäuscht, wenn ich nicht zuhören und verstehen wollte, nicht vergebungsbereit und um Versöhnung bemüht war. Ich weiß (wieder): Hinsichtlich „barmherzig und versöhnlich“ bin ich noch nicht so, wie ich gern wäre. Diese Erfahrung macht mich nicht fröhlich, sondern traurig. Und sie fordert mich heraus, mich zu verändern – noch habe ich Hoffnung.

Solange Ent-Täuschungen mich nicht resignieren lassen, sondern motivieren, sind sie also wirklich eine sehr gute Sache.

Enttäuschung

Eine große Enttäuschung ist dazu geeignet, einem den Wind aus den Segeln zu nehmen. Alles weitere Tun ist mühselig, Resignation stehen Tür und Tor offen – die Seele weint.