Wie praktisch

Eine Lebensphase im Leben vieler deutscher Familien ist die Phase der Plastikdosen. Die Familie wächst, der Bedarf an Behältern jeglicher Art ebenso: Salatschüsseln, Vorratsdosen, Brotdosen und so weiter. Nur von vornherein und ganz Entschlossenen gelingt es, an einem bestimmten Plastikdosen-Produzenten komplett vorbei zu kaufen. Zu diesen gehörte ich nicht. Ich wurde hin und wieder eingeladen und habe einige Produkte erstanden. Sie sind lange haltbar – das ist ein wichtiges Markenzeichen der Firma. Dies ist sehr praktisch: Ist man einmal ausgestattet, bleibt man das ein halbes Leben lang. In der Hälfte danach muss man nicht mehr so viel aufbewahren.

Aus anderer Perspektive oder ein paar Jahre später kann die gute Haltbarkeit aber auch unpraktisch sein: Mein Mann zum Beispiel steht mit manchen Verschlüssen der Firma auf Kriegsfuß. Seiner Meinung nach sind diese weder gut durchdacht noch praktisch. Er sehnt den Tag herbei, wenn wir uns von bestimmten Behältern trennen werden. Weil wir erst entsorgen, wenn Dinge kaputt sind, wartet er wahrscheinlich noch eine Weile.