Urlaubsdinge

Für ein paar Tage beziehen wir ein Ferienhaus. Wir haben `nur das Nötigste´ dabei – es soll warm werden. Binnen kürzester Zeit liegen dennoch ÜBERALL Dinge herum, die uns gehören. Ich wundere mich, wie viel Zeug wir in unseren Koffern hatten und was sich sonst noch so ansammelt. Offensichtlich gilt das Gesetz der Unordnung (oder so): Sich selbst überlassene Systeme werden stabil durch eine gewisse Gleichverteilung aller vorhandenen Dinge. Zu Hause hat alles seinen Platz; dort halte ich Unordnung nicht gut aus und wirke so früh wie möglich dagegen. Im Urlaub dagegen greife ich nicht ein – für ein paar Tage. `Ich entspanne mich´ heißt dann auch, den Dingen (im wahrsten Sinne des Wortes) ihren Lauf zu lassen.

Brauchen wir noch?

„Kann man immer mal gebrauchen“ ist ein guter Grund, Dinge aufzuheben. „Leben mit leichtem Gepäck“ ist ein ebenso guter Grund, Dinge nicht aufzuheben. Bei zwei Erwachsenen und fünf Kindern sammelt sich eine Menge an, wenn man nicht regelmäßig aussortiert. Daher verschenken oder entsorgen wir regelmäßig – so wie vor etwa zwei Wochen unsere letzten verbliebenen Holz-Schlitten. Nach fünf Wintern ohne nennenswerte Schneemengen schien das eine gute Entscheidung zu sein.

Gestern Morgen beim Schneeschieben traf mein Mann eine Nachbarin, die keine Kinder hat und offenbar nicht so regelmäßig aussortiert. Sie besitzt drei Schlitten und borgt sie uns gern. Wir leben gut mit leichtem Gepäck – aber manchmal nur, weil andere Menschen Dinge aufheben, die man immer mal gebrauchen kann.